Jubelt über ihren Erdrutschsieg: Cristina Fernández Kirchner.

Historischer Sieg für Cristina Fernández Kirchner: Als erste Frau in der Geschichte Argentiniens wurde die Präsidentin in ihrem Amt bestätigt. Die Staatschefin konnte vor allem von der guten Wirtschaftslage des Landes profitieren.

Nach Auszählung von 70 Prozent der Wahlurnen kam die 58-Jährige auf 53 Prozent der Stimmen, weit vor ihrem sozialistischen Herausforderer Hermes Binner mit 17 Prozent. „Ich bin die erste Frau, die als Präsidentin wiedergewählt wird. Mehr will ich nicht“, jubelte die Mitte-Links-Politikerin nach ihrem Wahlsieg in der Nacht zum Montag vor feiernden Anhängern. Das Ausmaß ihres Erfolgs beeindrucke sie und mache sie „unendlich dankbar“.

Der Juristin war es 2007 gelungen, als Nachfolgerin ihres Mannes Néstor Kirchner erstes weibliches Staatsoberhaupt Argentiniens für die mächtige peronistische Partei des dreifachen Ex-Präsidenten Juan Peron und seiner populistischen Frau Evita zu werden. Nachdem Kirchners Mann vor einem Jahr plötzlich an einem Herzinfarkt starb, waren die Popularitätswerte für die schwarz gekleidete Witwe gestiegen. Profitieren konnte sie zudem von der guten Wirtschaftslage des Landes.

Kirchner trat an der Spitze der Front für den Sieg (Frente para la Victoria, FV) an, die für eine Mitte-links-Orientierung innerhalb des Peronismus steht.

Kontrolle über Kongress und Senat

Politikexperte Rosendo Fraga wertete Kirchners enormen Vorsprung vor ihrem Konkurrenten als „historisch“. Presseberichten zufolge gewann die Präsidentin bei dem Urnengang auch die Kontrolle über den Kongress zurück, wo die Hälfte der Sitze neu zu besetzen waren, und behielt die Mehrheit im Senat, wo ein Drittel der Mandate vergeben wurden.

Kirchner wird nicht müde, auf die seit dem Amtsantritt ihres Mannes im Jahr 2003 erzielten Erfolge zu verweisen. So sei die Wirtschaft jährlich um durchschnittlich mehr als sieben Prozent gewachsen. Allerdings beruht der Wirtschaftsaufschwung in erster Linie auf den Soja-, Getreide- und Fleischexporten, wodurch sich für Argentinien eine große Abhängigkeit ergibt. Die Inflationsrate liegt bei 25 Prozent. Die Kriminalitätsrate ist weiterhin hoch, Arbeitslosigkeit und Armut sind allgegenwärtig. Die Opposition kritisiert auch die Klientelpolitik der Regierung. Aber weder das noch zahlreiche Korruptionsaffären scheinen Kirchner etwas anhaben zu können.

nj/AFP

Publication date: 24.10.2011

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