Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei ist ein erstes Rettungsteam aus Deutschland in die Katastrophenregion gestartet. Angesichts der schlechten Wetterlage sinken jedoch die Überlebenschancen der Verschütteten dramatisch.

Am Montag schickte die Hilfsorganisation humedica ein medizinisches Ersteinsatzteam in die Osttürkei. „Für die Menschen, die jetzt noch unter den Trümmern liegen, schwinden natürlich die Überlebenschancen Stunde für Stunde“, sagte eine Sprecherin und fügte hinzu: „Die Temperaturen sind nachts am Gefrierpunkt. Es wird befürchtet, dass es diese Woche eventuell schneien wird. Das sind natürlich alles Dinge oder Indikatoren, die die Überlebenschancen extrem verringern.“ Man werde in der Krisenregion mit den lokalen Behörden und den Hilfsorganisationen vor Ort zusammenarbeiten und die Hilfe anbieten.

Die Zahl der Opfer steigt derzeit weiter an. Mindestens 264 Menschen seien ums Leben gekommen, zitierten türkische Fernsehsender Innenminister Idris Naim Sahin. Kurz zuvor hatte Vize-Regierungschef Besir Atalay von knapp 240 Toten und rund 1300 Verletzten gesprochen.

Überlebender in der Türkei aus Trümmern gerettet

In der Türkei ist es gelungen, einen Überlebenden aus den Trümmern zu bergen. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete, konnte der Mann über sein Mobilfunktelefon einen Notruf absetzen. Behörden zufolge dürfte die Zahl der Opfer weniger stark steigen als zunächst befürchtet. Laut türkischem Innenministerium kamen 217 Menschen bei dem Beben der Stärke 7,2 am Sonntag im Osten der Türkei ums Leben.

Der Überlebende wurde beim Einsturz eines sechsstöckigen Hauses verschüttet und erlitt eine Beinverletzung, wie Anadolu berichtete. Der Mann rief den Angaben zufolge auf seinem Handy eine Hotline der Polizei an und beschrieb, wo er sich befand.

Noch immer sind Dutzende Menschen unter den Trümmern verschüttet. Die ganze Nacht hindurch suchten Rettungsmannschaften im Schein von mit Generatoren betriebenen Flutlichtern nach Opfern. Hilfsorganisationen stellten Zelte, Lazaretts und mobile Küchen für die Opfer bereit. Viele verbrachten die Nacht aus Angst vor Nachbeben im Freien. Mit schwerem Gerät versuchten Arbeiter, die Unglücksorte von Trümmerteilen zu befreien.

Finanzielle Hilfe für die Unternehmen         

Nach dem schweren Erdbeben im Südosten der Türkei hat die Regierung den betroffenen Kleinunternehmern Unterstützung versprochen. Die Ministerien würden gemeinsam ein Hilfspaket für die Wirtschaft ausarbeiten, sagte Industrieminister Nihat Ergün sagte am Montag in Ankara.

Am Sonntag waren bei dem Erdbeben der Stärke 7,2 in der Provinz Van mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen, über 1000 Menschen wurden verletzt. Die Behörden befürchten bis zu 1000 Tote. Über 70 Nachbeben erschwerten die Suche nach Verschütteten.

nj/dpa/AFP/dapd

Publication date: 24.10.2011, 13:15 

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