Zwei Tage nach dem Erbeben in der Türkei ist es der Rettungsmannschaft gelungen, ein Neugeborenes aus Trümmern eines eingestürzten Hauses zu bergen. Das Baby „ist gesund, und es wird leben“.

In der Stadt Ercis rettete das Helferteam ein rund zwei Wochen altes Baby lebend aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes. Die kleine Azra sei sofort in ein Krankenhaus gebracht worden. „Es ist gesund, und es wird leben“, sagte der behandelnde Arzt.

Nach Angaben des türkischen Fernsehsenders NTV und CNN-Türk lebt auch die Mutter. Die Retter versuchen nun, sie ebenfalls aus den Trümmern ihrer Wohnung zu bergen.

„Wir haben gerufen: ,Hilfe! Wir sind hier!´“

In der Stadt war auch der neunjährige Oguz Isler acht Stunden in den Trümmern des Hauses seiner Tante eingeschlossen. Er konnte gerettet werden und wartete neben dem Schutthaufen auf Nachricht über das Schicksal seiner Eltern und anderer Verwandter. Der Junge, seine Schwester und eine Cousine waren im Treppenhaus gefangen, wo eine Stahltür auf ihn fiel. „Wir haben gerufen ,Hilfe! Wir sind hier´“, sagte Isler. „Sie haben uns ein paar Stunden später gefunden.“ Auch seine 16 Jahre alte Schwester Ela und die zwölfjährige Cousine Irem konnten lebend geborgen werden.

Die Rettungsarbeiten der türkischen Regierung scheinen derweil gut organisiert zu sein. Die Behörden dort haben nach zahlreichen Erdbeben Erfahrung im Umgang mit einer solchen Katastrophe. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz, der Türkische Rote Halbmond verteilte Zelte und Decken und richtete Suppenküchen ein. Allerdings gab es in Ercis weiterhin keinen Strom und kein fließendes Wasser.

Das Beben mit einer Stärke von 7,2 hatte am Sonntag die östliche Provinz Van an der Grenze zum Iran erschüttert. Nach jüngsten Behördenangaben starben knapp 370 Menschen, rund 1300 weitere wurden verletzt. 2200 Gebäude wurden zerstört. Ercis ist die Stadt mit den schwersten Zerstörungen nach dem Beben.

 nj/dapd/AFP/dpa

Publication date: 25.10.2011, 14:04

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